Der Asphaltcowboy, oder warum ein Motorradsturz so viele Seiten hat
Die faktische Realität mit dem Motorrad seitlich in ein abbiegendes Auto hineinzufahren. Über das Auto zu fliegen. Einen Salto zu machen; zu schlagen. Mit Kopf, bzw. Helm knallend auf dem heißen Asphalt aufzukommen. Dann Millisekunden später halbseitlich mit Steiss, Hüfte und Schulter der Anziehungskraft schmerzhart auf den Asphalt folgen. Rollen. Sich dann um sich selbst drehend einer Krabbe gleich über die Straße zu rutschen, bis es irgendwann aussen und innen endlich ganz ganz still wird… Still.
Das ist die eine Seite der Situation. Die spirituelle Ebene des „Wieso“ und „Warum“ meines heutigen Motorradunfalles zu reflektieren ist eine weitere und nicht unwichtige Seite. Über die vorausgehende Situation sachlich nachzudenken wieder eine andere. Und daß es aus der Notaufnahme des Schwabinger Krankenhauses, wo ich schnell hinverfrachtet wurde, ein paar schnelle Bilder gibt und eines (noch geheimes) davon demnächst sogar für Kerstins What is red Projektes abfällt, ist nur eine weitere der vielen Nachdenkens- und Nachfühlenswerten Seiten, die es gibt, wenn man dem Sensenmann scheinbar doch so überraschend locker und leicht von der Schippe hüpft. Oder wie ist es sonst zu erklären, daß es bei einem so fetten Motorradunfall nach momentanem Stand der Dinge nicht einmal wirklich schlimmere bleibende körperliche Schäden gibt?
Wobei, ohne die guten Engel, die mir das liebste Weib auf die Fahrt hinterhergeschickt hatte, und ohne das Blümchen, das sie mir auf der Notaufnahme zwischen die Zehen steckte, wäre es vielleicht auch anders ausgegangen… Who knows?! Anyway: Love rules!
P.S. Ich muß und möchte mich hiermit ganz ernsthaft bei der Motorradhelm Firma Shoei bedanken, deren feiner Duotec Helm mich heute heroisch vor einem zerdepperten Schädel udb einem gebrochenen Genick bewahrt hat. Der Helm darf nun zerschrammt und zerkratzt in seine verdiente Helmrente gehen.
Schutzdank gebührt auch der Firma Frank Thomas Motorradbekleidung deren Jacke und Handschuhe mit den guten eingenähten Protektoren mich an Händen, Oberkörper (inkl. Rücken) vor bösen Brüchen und mehr bewahrt haben.
P.S. 2: Unbedingt entschuldigen will ich mich noch bei einem Großteil des Personals der sogenannten Chirurgischen Notaufnahme des Klinikums München Schwabing, das ich am Samstag zu stark bei Ihrer Arbeit gestört habe. Deren aktuelle Stichworte sind: Unpersönlichkeit, Desinteresse, Distanz, Kälte. Daher: Ich gelobe Besserung und werde in Zukunft nicht mehr am Ende Ihrer Schicht im Schwabinger Krankenhaus stören!
P.S. 3: Für die örtlich und fachlich Interessierten FreundInnen unter den LeserInnen, der große Bums passierte in München im Hasenbergl in der Schleißheimer Straße gegenüber vom MIRA. Und mein Moped nannte sich vor dem großen Knall noch Honda Transalp 600V. Wie es sich nach dem Unfall nennt und wie es aktuell aussieht, kann ich leider erst sagen und zeigen, wenn ich es demnächst mit Hänger aus dem Polizeigewahrsam abholen werde… Nach dem Unfall habe ich es (leider) nicht mehr selber sehen können… (Nachtrag: Hier sieht man ein paar Bilder des jetzt zum Verkauf stehenden Unfallmotorrad!)
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Kaum scheint die Sonne, wird´s gefährlich. 😉
Hoffe Dir geht es gut.
Novalgin? Lecker! Und sonst? Gute Besserung!
Die Vorstellung diese Zeilen nicht lesen zu können sprengt meine Vorstellungskraft.
Mo!
(Der Link zu Shoei funktioniert noch nicht ganz. Deine Adresse ist noch davor gerutscht.)
Ohh. Als ich mir deinen Text durchgelesen habe, habe ich für kurze Zeit das Gefühl gehabt die Situation mit zu erleben.
In meiner kurzen Motorradzeit (seit dem ich fahre) ist mir zum Glück noch nichts passiert, aber es gab schon viele bremsliche Situationen, an denen ich selbst nicht Schuld gewesen wäre. Aber diese Tatsache hilft mir auch nicht wirklich weiter, wenn es zu einem Unfall kommt.
Ich wünsche dir eine gute Besserung und all Zeit eine gute Fahrt!